Wandlungsräume – was sind das?
Wandlungsräume sind ergebnisoffene Gestaltungs- und Experimentierräume, in denen sich alle Beteiligten in einer wertschätzenden, achtsamen, offenen Atmosphäre gegenseitig inspirieren und ermutigen, um über sich hinauszuwachsen und das Potenzial, das in ihnen steckt, zu erkennen, zu entfalten und ihre eigenen Wandlungsträume wachsen und lebendig werden zu lassen.

Wir haben den Traum, dass sich unser Bildungssystem wandelt. Wir wollen dazu beitragen, dass immer mehr innovative Lernorte entstehen und bestehende Lernorte sich zu Lernorten des Wandels, zu Wandlungsräumen, entwickeln:
- Lernorte, in denen Lernende und Lehrende zu Beteiligten werden, die ihren Lernort gemeinsam demokratisch gestalten.
- Lernorte, in denen Lernen auf Augenhöhe geschieht, weil Hierarchien immer mehr abgebaut werden und alle Beteiligten immer mehr in die Mitverantwortung hineinwachsen (können).
- Lernorte, die von den Beteiligten ständig verändert und mitgestaltet werden, weil sie nicht starr, sondern veränderbar sind.
- Lernorte, die viele Frei- und Spielräume für eigene Gestaltung und Experimente bieten.
- Lernorte, in denen Menschen freiwillig lernen – aus eigener Motivation und weil sie einen Sinn darin sehen.
- Lernorte, in denen es nicht in erster Linie um Erwerb von Wissen geht, sondern auch um Selbstreflexion, Förderung von Problemlösungsfähigkeit, der Freude am eigenen Denken, um die Entwicklung von inneren Werten, um das Ausprobieren von alternativen Handlungsmöglichkeiten sowie um die Förderung einer tiefen Verbundenheit mit Menschen, Tieren und Natur sowie allem Leben auf der Erde.
- Lernorte, in denen sich alle Beteiligten handlungsrelevantes Wissen mit Freude und Begeisterung aneignen (zum Beispiel beim Umsetzen gemeinsamer Projekte), dabei aber auch gleichzeitig vielfältige andere sozial-globale Kompetenzen trainieren.
Wenn wir uns intensivere Gedanken darüber machen, wie wir uns möglichst optimale Rahmenbedingungen für Bildung im Sinne von Potentialentfaltung, persönlicher Entwicklung, Co-Kreativität sowie die Förderung von Gestaltungskompetenz vorstellen, dann wird uns schnell klar, dass wir solche Wandlungsräume zunächst in uns selbst erschließen müssen, um sie gemeinsam mit Anderen, Gleichgesinnten, im Äußeren entstehen lassen zu können. Wir sind uns also bewusst, dass es auf unser Vorbild als Wandlungs(t)räume-Coaches ankommt. In dem Maße, wie wir als Team Wertschätzung, Achtsamkeit, Offenheit vorleben, fördern wir dies in der Gruppe. Wenn wir alle Beteiligten ehrlichen Herzens dazu einladen, eigene Ideen, Inspirationen und Kritik einzubringen, wenn alle Beteiligten spüren, dass wir sie ernst nehmen, dann fördern wir ein angstfreies Klima, in dem alle Beteiligten sich nicht mehr hinter Masken verstecken, sondern sich trauen, sie selbst zu sein. Es kommt also in entscheidendem Maße darauf an, dass wir uns selbst reflektieren und erkennen. Es kommt darauf an, dass wir uns so sehen, wie wir wirklich sind: mit unseren Stärken und verwirklichten inneren Werten sowie mit unseren noch vorhandenen Schattenseiten und Fehlern. Wer Freude daran hat, sich selbst ständig weiterzuentwickeln, wird für alles dankbar sein: für alles Positive, das wir an uns selbst entdecken, aber auch für das weniger Positive sowie Kritik. Denn daraus können wir lernen, um unserem Ideal eines friedfertigen, positiven, liebevollen, achtsamen Menschen immer näher zu kommen.
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Mit unserer Bildungsarbeit leisten wir einen Beitrag zur Umsetzung regionaler, nationaler und globaler Ziele. Insbesondere beziehen wir uns mit unserem innovativen Bildungsansatz auf die Agenda 21, die Agenda 2030, die SDGs sowie das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung. Beispielhaft nennen wir hier die wichtigsten Bezugspunkte:
- Agenda 21: „36.3 Bildung/Erziehung einschließlich formaler Bildung, öffentliche Bewusstseinsbildung und berufliche Ausbildung sind als ein Prozess zu sehen, mit dessen Hilfe die Menschen als Einzelpersonen und die Gesellschaft als Ganzes ihr Potential voll ausschöpfen können.“ Mehr erfahren
- Agenda 2030 / Sustainable development goals (SDGs):
Ziel 4: Für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellen. Mehr erfahren - UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung: Die Roadmap des Weltaktionsprogramms benennt fünf prioritäre Handlungsfelder. Wir leisten einen Beitrag zur Umsetzung der Prioritäten 2–5.
Unser ganzheitlicher Bildungsansatz baut darauf auf, dass wir in einem Seminar oder einem Projekt Menschen immer auf verschiedenen Ebenen ansprechen, die den Aspekten der unten stehenden Blüte entsprechen.
Mehr über unseren innovativen, ganzheitlichen Bildungsansatz, den wir seit 2003 in jahrezehntelanger Modellprojektarbeit entwickelt haben und ständig weiterentwickeln, erfährst du hier sowie im Handbuch “Das Erdschützerprojekt – Pädagogik für eine lebenswerte, friedliche Zukunft”. Das Handbuch sowie die dazugehörige DVD wurden von der UNESCO im Jahr 2010 als offizieller Beitrag zur Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.
Außerdem fördern wir durch unsere innere Haltung sowie unser Vorbild das Entstehen von Potentialentfaltungsgemeinschaften.
“Potentialentfaltungsgemeinschaften sind Teams / Gemeinschaften, in denen eine Art des Umgangs miteinander gepflegt wird, bei der niemand mehr zum Objekt der Ziele und Absichten, der Belehrungen und Erwartungen, der Bewertungen und Maßnahmen Anderer gemacht wird.” Gerald Hüther
Auf diese Weise sowie durch die Umsetzung von in Fachkreisen anerkannten best-practice-Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (Projekt ANU 2000) erreichen wir eine maximale Wirkung. Das zeigen unsere regelmäßig durchgeführten, detaillierten Evaluationen. Die best-practice-Kriterien einer BNE erläutern wir in den nachfolgenden Tabs:
- Unser Qualitätsanspruch
- Kreative Mitgestaltung
- Interaktive und partizipative Methoden
- Alltagsbezug
- Schlüsselthemen einer zukunftsfähigen Entwicklung
- Perspektivwechsel
- Orientierung an anerkannten fachlichen Prinzipien politischer Bildung
- Co-Kreativität
- Wohlfühlatmosphäre
- Feedback-Kultur und Evaluation
Ein wesentlicher Aspekt unserer Projekt- und Seminararbeit ist, dass wir keine Angst vor Fehlern haben und den Beteiligten auch keine Angst vor Fehlern machen. Wir sind nicht perfekt, aber immer offen für Verbesserungsvorschläge und Kritik. Wir geben den Beteiligten stets ausführlich und vielfältig die Möglichkeit dazu, uns Rückmeldungen in diesem Sinne zu geben und sich einzubringen.
Wer wagt, wer Neues ausprobiert und Risiken eingeht, muss auch damit rechnen, dass nicht alles immer so klappt, wie geplant. Doch wer offen und lernbereit ist, wird alles gründlich reflektieren und evaluieren, um das, was noch nicht optimal war, weiter zu verbessern. So werden Projekte, Seminare, Methoden sowie unsere Fähigkeit, Gruppen zu begleiten, von mal zu mal besser. Wir lernen und entwickeln uns nach dem Prinzip „Versuch & Irrtum“.
Diese Leichtigkeit des Seins, der gelassene Umgang mit Fehlern und Irrtümern, ist auch ein Prinzip, das wir in unseren Seminaren vorleben und weitergeben.